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Languedoc Terroirs et Millesimes 2018 La Clape

Verantwortlicher Autor: Karl J. Pfaff Narbonne, 09.10.2018, 10:10 Uhr
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Narbonne [ENA] Die AOC La Clape schmiegt sich zwischen Narbonne mit seiner Kathedrale St. Just und dem nahen Mittelmeer auf einem Streifen von ca. 20 km. Im Westen wird das Gebiet von der Schwemmlandebene der Aude bei Gruissan begrenzt. Eine reizvolle Seenlandschaft zeigt die Grenzen gegen Süden an. Das Besondere der Landschaft ist das einzigartige Felsmassiv, das bis auf über 214 m bei Pech-Redon ansteigt.

Die Produktionsfläche von nur 768 ha ist charakteristisch zerklüftet durch hohe Steilküstenabschnitte, schroffe Canyons, Talmulden, bedeckt mit Pinien, dazwischen Rebparzellen und undurchdringliche Garriquegehölze. Die Aromatik von Thymian, Lavendel und vielen Wildblüten durchdringt die Landschaft. Auf sechs Gemeinden erstreckt sich die Rebfläche: Armissan, Fleury d'Aude, Gruissan, Narbonne, Salles-d'Aude, Vinassan.

25 Einzelweingüter und drei Caves Cooperatives produzierten im vergangenen Jahr etwa 26 450 hl. Neben den alteingesessenen Platzhirschen wie Chateau Rouquette, Cht. L´Hospitalet, Cht. De Vires, Dom. Mire L`Étang, la Négly, Pech-Ceyleron, Marmorières, um nur einige zu nennen, haben sich auch ausländische Investoren in dieser, seit 1973 klassifizierten Umweltschutzzone engagiert. Chateau Ricardelle, Mas de Soleilla, Cht. Moya, Laquirou und Camplazens arbeiten ebenfalls auf hohem Niveau.

Leider beendet der Schweizer Peter Wildboltz von Mas de Soleilla sein Engagement in seinem auf biologischen Anbau ausgerichteten Land und veräußert sein herrlich gelegenes Gut. Alle Weingutsbesitzer bekennen sich zu verantwortlichem Umgang mit dem sehr spezifischen Terroir. Im Jahre 2000 hat die europäische Union diese ehemalige Insel (insula laci) aufgenommen in die NATURA 2000 Liste.

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Die Begründung liegt in der ökologischen Klassifizierung. Die La Clape unterscheidet sich scharf von den umliegenden Gegenden. Eine einzigartige Fauna und Flora haben sich in dieser Plateaulage mit den tiefen Einschnitten über Jahrhunderte entwickelt. Kleine Weinbergslagen in den Mulden bilden natürliche Feuerschutzoasen in Zeiten der sommerlichen Trockenheit und der starken Fallwinde, die in der Gegend auftreten können. Nicht umsonst spricht man von der Region des quatre vents, dem Cer aus den Pyrenäen, dem Tramontane aus dem Norden, dem Ponand, den mediterranen Winden. Sie wirken sich positiv auf das Rebenwachstum aus, indem sie Frische in die sommerliche Hitze bringen.

La Clape gleicht einer tropischen Insel: Die Schluchten sind vernetzt, Pinien und Schilf biegen sich unter den Naturkräften. Die Reben stärken sich in dem Zusammenspiel. Die Sonne bewirkt die Ausreifung und liefert hohe Oechsle-Werte. In diesem Regionalpark bekennen sich die Winzer sich zur Öko-Landwirtschaft und haben sich der Charta Natura 2000 angeschlossen. Mehr als 25% haben sich bereits dem Konzept angeschlossen. Hauptrebsorten sind Syrah, Mourvèdre, Grenache, Carignan und Cinsault für Rotweine, Bourboulenc, Grenache blanc, Clairette, Marsanne, Roussanne und Rolle für Weißweine. Als AOC wurde la Clape ab 2015 anerkannt.

Historisch birgt La Clape einige spannende Sehenswürdigkeiten. Die Römer hatten bei Gruissan einen bedeutsamen Hafen angelegt, von dem aus die aus Spanien kommenden Schiffe sich ihrer Fracht entledigen konnten. Am Weg zum Weingut von Pierre Richard erkennt man Ausgrabungsstätten, die in den letzten Jahren aktiviert wurden. Auf dem Kanal de Robine wurden Kähne eingesetzt nach Narbonne. Von dort aus bildete die Via Domicia die Landverbindung Richtung Rhonetal.

Kunst bei Pierre Richards Vinothek

Auf demselben Weg befindet sich eine unterirdische militärische Verteidigungsstellung der Deutschen aus dem 2. Weltkrieg, dem „Blockhaus". Die unterirdischen Gänge sind am Tag des Denkmals Mitte September mit Führung zu besichtigen. Schön anzusehen ist die Saline, in der auch „Fleur de sel“ in besonderen Becken gewonnen wird. Hier lohnt der Genuss von frischen Meeresfrüchten. Weitere Hinweise finden sich unter: www.la-Clape.com

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