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Corona MPK 04.03.2021 Altes Neues und Undurchsichtiges

Verantwortlicher Autor: Uwe Hildebrandt Berlin, 04.03.2021, 03:03 Uhr
Presse-Ressort von: Uwe Hildebrandt Bericht 6423x gelesen
Weltweit 115 Mill. Infektionen Deutschland 2.472.000 erreicht mit 71.073 Toten
Weltweit 115 Mill. Infektionen Deutschland 2.472.000 erreicht mit 71.073 Toten  Bild: Image by Wilfried Pohnke from Pixabay Copyright Zahlenmaterial: Johns Hopkins University & Medicine Coronavirus Resource Center

Berlin [ENA] Infektionsraten: USA 28.8 Mio, Indien 11 Mio, Brasilien 10.7 Mio, Russland 4.2 Mio. EU: Frankreich 3.8 Mio, Spanien 3.1 Mio, Italien 3 Mio. England 4.2 Mio. 2.5 Mio. Todesfälle weltweit. Türkei Argentinien Kolumbien Mexiko über 2 Million 22 Länder über 1 Million.

Deutschland – Zahlen am 03.03.2021 3.10 Uhr 7 Tage Inzidenz für Deutschland 64 - Gesamtinfektionen: 2.460.030 / + 9019 zum Vortag Todesfälle 70.881 / + 418 zum Vortag Hochrisikolandkreise: Hof 261,9 - Weiden i.d.Oberpfalz 201,2 - Wunsiedel i. Fichtelgebirge 323,4 (Copyright Esri Deutschland GmbH Kranzberg im Auftrag des RKI Deutschland). Mit Spannung erwartet, das Ergebnis der gestrigen heutigen MPK zwischen Merkel und den Ministerpräsidenten. Und weil diesmal alles gründlich und langfristig geplant wurde, hat es auch etwas länger gedauert. Die Presse, also auch ich, wurden erst gegen 23.35 Uhr informiert, die Konferenz ging bis 0.28 Uhr heute morgen. Hier die teilweisen Ergebnisse:

Frau Merkel redet von einer intensiven wichtigen Debatte mit harten Verhandlungen. Eine neue Pandemiephase hat begonnen. In den letzten Monaten haben wir große Erfolge geleistet, wir haben trotz der Mutationen im Vergleich zur EU niedrige Zahlen. Wir sind weiter als vor einem Jahr. Und haben 2 Helfer an der Seite: Impf- und Teststoffe. Aufgrund des begrenzten Impfvorrates sollen die Abstände zwischen der 1. und 2. Impfung maximal ausgedehnt werden , d.h. bei Biontech 42 Tage, bei Moderna 12 Wochen, um möglichst viele impfen zu können. AstraZeneca werde in Kürze auch für unter 65 jährige freigegeben. Impfleerlauf soll zukünftig vermieden werden, ab Ende März sollen auch Hausärzte impfen.

In Sachen Schnell-/Selbsttests gibt es gute Tagesergebnisse. Ab 8. März soll es pro Bürger pro Woche einen gratis Test geben. Testzentren sollen vor Ort sein. Für Schulen und Kitas sind ausreichend Tests vorhanden. Es soll auch Tests für Arbeitgeber geben, die damit Arbeitnehmer testen können. Alles soll freiwillig sein. Der Test soll auch eine Möglichkeit sein, um danach für 12 oder 24 Stunden z.B. mit der Bestätigung / einem Zertifikat an einer Veranstaltung teilnehmen zu können, ins Kino gehen zu können oder anderes.

In Sachen Öffnungen gibt es ab 8. März 2 Regelungen, für Inzidenz unter und über 50. 5 Öffnungsschritte sind es insgesamt. Wenn z.B. die Inzidenz sinkt kommt nach 14 Tagen automatisch der nächste Öffnungsschritt. Steigt der Wert z.B. 3 Tage aufeinander auf über 100, dann gilt der vorherige Schritt ab dem übernächsten Tag, Maßnahmen wie vor dem 8. März. Der Einzelhandel darf unter 50 öffnen, über 50 mit eingeschränkter Fläche Klick & Meet. Ebenso Museen, Zoos und Galerien. Wenn der Wert die nächsten 14 Tage stabil bleibt oder sinkt, darf ab 22. März die Aussengastronomie wieder öffnen, bei unter 50 Wert ganz normal, über 50 mit Terminbuchung.

(Anmerkung: Danach habe ich mich in Sachen Öffnungsregeln ausgeklinkt, weil das Ganze völlig undurchsichtig ist wann wer was wie machen darf unter welchen Voraussetzungen. Dazu hat Frau Merkel nicht ausgeschlossen, das es wieder in einzelnen Bundesländern leichte Abweichungen geben kann). Angeblich sollte der Beschluß und eine Übersichtskarte zum besseren Verständnis der Lockdownregeln auf der Internetseite der Bundesregierung stehen, bis heute morgen 3 Uhr war das aber nicht der Fall.

Der Home Office soll bis zum 30.04. weiter gelten. Es soll bundesweit eine einheitliche elektronische Kontaktnachverfolgung eingerichtet werden für Gastronomie und Bereiche, wo das nötig ist. Wie das installiert wird, wer das macht usw. ist offen. Sollten in Landkreisen die Inzidenz unter 35 fallen, dürfen sich wieder 1 Haushalt + 2 zusätzliche Haushalte treffen. Sie will Schritt für Schritt das normale Leben zurückgewinnen. Mit „ normal „ meint sie sicherlich nicht Verweilverbote oder Joggen mit Maske.

Im übrigen redet sie von mehreren Millionen Tests, die derzeit zur Verfügung stehen. Iss ja toll, ab Montag hat jeder Bürger 1 Test pro Woche frei, dazu kommen die laufenden Tests in Krankenhäusern, Altenheimen usw. Da braucht Sie eben mal 50 Millionen Tests / Woche, gering geschätzt, wir haben ja über 80 Millionen Einwohner. Dazu sollen die Arbeitgeber damit ausgestattet werden. Bis wann denn ? Öffnungen ab Montag, Testlieferungen dann ab April oder was ? Da merkt man gleich, Druck von der Wirtschaft macht viel aus, wie schnell der Wind dreht. Vor 2 Wochen noch schlechtgeredet, heute alles toll und schön.

Einen ganz tollen Erklärungsversuch startet dann Herr Müller, Bürgermeister Berlin. Es wären da so Zahlen im Umlauf, das Millionen Dosen Impfmaterial rumlägen und nicht verimpft würden. Das wäre falsch. Zum einen halten die Bundesländer Impfdosen zurück für Zeiten, wenn die Lieferungen ausbleiben, damit weiter geimpft werden kann. Er vermute das die Zahlen bereits in Umlauf kommen wenn der LKW das Werktor verlassen würde. Dann wären diese aber noch nicht zum Impfen verfügbar.

Seine Aussage steht allerdings im krassen Gegensatz zu der im SWR Duell vom 1.3. gemachten Aussagen von Herrn Kretschmann Die Grünen und Frau Eisenmann CDU. Frage des Moderators, ob es stimme das der größte Teil des Impfstoffs von AstraZeneca ungenutzt im Kühlschrank liegen würde, Antwort von Kretschmann: Bei uns läuft es jetzt richtig an, die Nachfrage ist auf einmal gestiegen und wird da auch abgerufen. Moderator: Die Vorräte sind jetzt bereit abgerufen zu werden ? Kretschmann: Die werden jetzt richtig verimpft, Gott sei Dank. Moderator: Und die Kühlschränke werden leerer und leerer ?

Frau Eisenmann schaltet sich ein: So sollte es sein, bisher lagen sie so war die Rückmeldung aus Impfzentren wie Blei in den Regalen aber das war ein Fehler. Die Leute hatten Sorgen aber dann muß man kommunizieren und die Bedenken ausräumen. Ach, wie kann Frau Eisenmann denn Bedenken ausräumen, wenn sie gar keine Ahnung über den Impfstoff hat ? Und Herr Müller kann natürlich nicht ahnen, das ein Journalist dummerweise die SWR Sendung gesehen hat, er offensichtlich nicht.

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