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Global 2000 gründet Gartenbewegung

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 20.05.2019, 17:42 Uhr
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Wien [ENA] Die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 startet die Initiative Nationalpark Garten. Mit der Hilfe der GartenbesitzerInnen soll Österreichs größtes Netzwerk an kleinen Naturschutzgebieten entstehen, mit dem Ziel möglichst viele wertvolle Lebensräume für Bienen, Schmetterlinge und Co. zu schaffen. Das ist gut gemeint, theoretisch wunderbar, aber praktisch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Die Gründe dafür sind ganz einfach. Hauptsächlich ist der "lifestyle" dafür verantwortlich. Wir wollen alle chic und mobil sein, alles haben, technisch auf dem neuesten Stand sein und bestenfalls mit Glaceehandschuhen Orchideen in der Glasvase arrangieren. Damit haben die meisten schon ihr Bedürfnis nach naturnaher Landwirtschaft befriedigt. In der Zwischenzeit ist der Prinzen-und Prinzessinen lifestyle auch am Land angekommen. Arbeit, die früher hunderte Landarbeiter verrichtet haben, erledigt heute locker eine Maschine. Landwirtschaft ist harte Arbeit. Nur mit Technik lässt sie sich in Zeiten der Landflucht bewältigen. Denn das Geld wird in der Stadt, im Büro, im Internet, im Handel, in den Medien oder in der Konstruktion verdient.

Arbeit am Land bedeutet oft Armut und ausgegrenzt zu sein, keine Teilhabe an den Früchten der "schönen neuen Welt" zu haben. Aber es ist genau diese "schöne neue Welt", die für die Umweltzerstörung, die eindringlich von Global 2000 beschrieben wird, verantwortlich ist. Eine Million Arten weltweit sind vom Aussterben bedroht und auch in Österreich sind die Zahlen alarmierend. Die Vogelbestände schrumpfen rasant, die Hälfte der Schmetterlingsarten und praktisch alle Amphibien und Reptilien sind in ihrem Bestand gefährdet. Geeignete Lebensräume für viele Tier-und Pflanzenarten werden immer seltener. Was macht es aber dem Hobbygärtner so schwer, naturnahe Grünflächen zu haben? Die Probleme sind, neben Arbeitskräftemangel auch technischer Natur.

Ein gängiger Rasenmäher kann meistens nur 10 cm hohes Gras bewältigen. Also wird vorsichtshalber so oft gemäht um den Rasenmäher nicht zu überfordern. Mäht man zum Beispiel das erste Mal erst im Mai, kann das Gras schon einen halben Meter hoch sein. Also was tun? Bei einer größeren Fläche erfordert händisches Schneiden viel Arbeit und Können. Jetzt könnte ein Mulcher helfen, aber wer hat den schon? Zwar gibt es angeblich "gemeinnützige" Firmen wie den Maschinenring, doch dieser ist für den Privaten unerschwinglich. Wie überall in der Wirtschaft gehen die Geschäftsinteressen vor. Ancheinend will Global 2000 mit seinem Projekt Nationalpark Garten hier ansetzen und wendet sich an die 2,2 Millionen Haushalte, die einen Garten haben.

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